Donnerstags-Gesellschaft

Die 1995 von Christa Freifrau von Tessin begründete und nach wie vor bestehende „Donnerstags-Gesellschaft Schloss Kilchberg“ ist eine private Kulturinitiative im dortigen Schloss mit mehrmals im Jahr stattfindenen Vorträgen, Lesungen, Diskussionen und Exkursionen.
Die Gründung der Donnerstags-Gesellschaft, Schloss Kilchberg bei Tübingen erfolgte am 11. Januar 1995. Die Gründungsmitglieder waren: Prof. Robert-Alexander Bohnke (Prof. an der Musikhochschule Freiburg), Dr. Achim Hall (damals Richter am Oberlandesgericht in Stuttgart), Prof. Dr. Ulrich Spiegelberg (Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, ehemals Leitender Direktor des Bürgerhospitals in Stuttgart), Renate Freifrau von Massenbach, ihr Sohn Michael Freiherr von Hornstein, Rudolf Freiherr von Ow und Christa Freifrau von Tessin.
In einem 2009 herausgegebenen Sammelband sind einige der bis dahin gehaltenen Vorträge auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden: Georg Graf von Wallwitz: Über den Begriff des Absoluten bei Novalis (1995); Achim Hall: Mythologische Schichtungen, Mehrdeutigkeiten, Zitate, Leitmotive und Montagen. Kompositionselemente des Romans „Der Zauberberg“ von Thomas Mann (1995); Friedrich Pfäfflin: Cotta – und das illustrierte Buch im 19. Jahrhundert (1996); Wolfgang Graf Vitzthum: Stefan George und der Staat (1996); Achim Hall: Beiläufiges zu Fontanes „Effi Briest“ (1996); Wulf D. von Lucius: Vom Trianon zum Palais Rose nach Kilchberg (1999); Bernhard Fischer: Johann Friedrich und Georg von Cotta auf Dotternhausen (2000); Hans Freiherr Hiller von Gärtringen: Die Jagd im Königreich Württemberg im 19. Jahrhundert (2001); Achim Freiherr von Saint-André: Religionen indischer Herkunft (2001); Dieter Blessing: Hölderlin und Büchner – Brüder im gleichen Geist? (2004); Rudolf Steiert: Robert Musil (1880-1942) – „Der Mann ohne Eigenschaften“ (2005); Roland Müller: Gustav von Siegle – zum 100. Todestag (2005); Friedrich Pfäfflin und Rudolf Guckelsberger: Karl Kraus und Sidonie Nádherny (2005); Norbert Freiherr von Handel: Königgrätz- 140 Jahre danach (2006); Achim Hall: Heinrich Mann – Versuch einer Annäherung (2006); Hans-Dieter Bahr: Ein synkretistischer Garten (2007); Achim Freiherr von Saint-André: West-Ost-Meeting. Vorrede zum Grundbesitzer-Erfahrungsaustausch (2007); Jürgen Beckmann: Johanniter- und Malteserorden in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Mit Blick auf einen Lebensabschnitt des Ritters Georg von Ehingen aus Kilchberg (1428-1508) (2007); Ulrich Lorenz-Meyer: Hölderlin in Bordeaux und seine Rückkehr nach Nürtingen (2008).
Weitere und bislang unpublizierte Aktivitäten: Martin Walser: Lesung aus seinen Werken (1997); Rolf Vollmann: Spaziergang durch die Kilchberger Scheunenbibliothek (1998); Robert Alexander Bohnke: Klavierabend (1999); Ein Symposium der Freien Rede mit Martin Walser, Ernst Mühlemann, Egon Gramer, Arnold Stadler, Heribert Tenschert, Karl-Heinz Ott, Wolfgang Graf Vitzthum, Wilderich Graf von Bodmann, Achim Hall, Wulf D. von Lucius und Robert- Alexander Bohnke (2000); Hans Dieter Bahr: Christoph Martin Wielands Schloss Warthausen in den Jahren 1761-1769 (2009); Christian von Holst: Johann Heinrich Dannecker unter spezieller Berücksichtigung des „trunkenen Fauns“ in der Villa Gemmingen (2010); Wulf D. von Lucius: Christian Wagner in Warmbronn, Friedrich Pfäfflin: Christian F. D. Schubart auf dem Hohenasperg, Achim Hall: Sophie La Roche in Bönnigheimn, Valerie Lawitschka: Friedrich Hölderlin in Laufen, Hans Dieter Bahr: Justinus Kerner in Weinsberg, Dieter Blessing: Eduard Mörike in Cleversulzbach (Schwäbische Dichterlandschaft 2010); Karl Corino: „Klaviersonnen über Schluchten des Gemüts“ – Robert Musil und die Musik (2010); Achim Hall: Torso – Fragmente antiker Plastik, Verlust der Mitte, Reduzierung zum Ganzen (2011); Frank Ackermann: General Friedrich Lebrecht Graf von Normann-Ehrenfels (Stuttgart 1784-Missolonghi 1822) (2011); Dietmar Koch: ... eine Annäherung an das Wesen der Sprache im Ereignisdenken Martin Heideggers (2011); Elisabeth Albertsen: Sprechen – Schreiben – Schweigen (Lyrik und Prosa im Turm) (2012); Georg und Julia Thilenius: Von der Calwer Compagnie zur Globalisierung – 500 Jahre Handelswege und Politik (2012); Peter Freiherr von Tessin: „Die Weihnachtsfestnacht“ Lesung aus Gösta Berling von Selma Lagerlöf (2012); Einladung Baronin Gerda Hiller von Gaertringen: 120. Geburtstag von Friedrich Sieburg (2013); Wolfgang Graf Vitzthum: Stefan George und die Demokratie (2013); Norbert Freiherr von Handel: 1914 – Vom Attentat zur Kriegserklärung (2014); Achim Hall: Epitaph für Aktaion (2014); Anita Bialas: Zwischen Kunst und Yakuza – Bericht einer Japanreise (2015); Rudolf Baron von Ow: Aus dem Tagebuch des Herzoglich-Württembergischen Generaladjutanten Freiherr von Buwinghausen-Wallmerode (2015); Frank Ackermann: „Der junge Schiller“ (Buchlesung) (2015); Jutta Ronke: „Das Land der Griechen mit der Seele suchen ...“ – Wege zur römischen Kunst am Beispiel der Antikensammlung des Karl von Ostertag-Siegle im heutigen Lapidarium der Villa Gemmingen (2015); Franz Freiherr von Stauffenberg: Erinnerungen an Ernst-Jünger und Führung durch das Ernst-Jünger-Haus (2015); Wulf D. von Lucius: Das Erinnern und die Dinge – Ephemera als die Zeugen des wirklichen Lebens (2015); Konrad Freiherr von Berlichingen-Jagsthausen: Graf Joseph Anton von Berlichingen, Erbauer des Neuen Schlosses (2016); Eva Marie Haberfellner: Weltuntergangsszenarien – und was daraus wurde („Beginnt das Zeitalter der Überforderung?“) (2016); Gert Kollmer-von Oheimb-Loup: Führung durch Schloss Hohenheim und die Wirtschaftsgeschichte Württembergs (2017); Wulf D. von Lucius: Über die Parkidylle im ausgehenden 18. Jahrhundert (2017); Bertram Schefold: „In varietate concordia“ – Die Europäischen Werte und das Motto der EU (2017); Martin Graf Adelmann: Geschichte von Schloss Adelmannsfelden (u.a. Geburtsort von Franziska Reichsgräfin von Hohenheim, geb. Freiin von Bernerdin) (2018); Bettina Freifrau von Saint André - von Arnim: „Was ich an Heimat habe liegt da und dort verteilt“ – Rainer Maria Rilke, ein Europäer (2018); Rudolf Freiherr von Ow: Zur Geschichte von Schloss Neuhaus bei Wachendorf (Rosine von Ow, geb. Markgräfin von Baden und Johann von Ow-Wachendorf) (Neuhaus 2019).

Mit ihren namhaften Mitgliedern, Gästen und Referenten dient die Donnerstag-Gesellschaft in der Salon-Tradition des 18. Jahrhunderts dem intellektuellen und kulturellen Austausch vor allem im südwestdeutschen Raum.
Literatur:
„Die Donnerstags-Gesellschaft“ – Festschrift für Christa Freifrau von Tessin, herausgegeben von Peter Freiherr von Tessin und Claudia Gräfin Vitzthum in Zusammenarbeit mit Achim Hall, Tübingen 2009.